Kosten
Materielle Kosten
Der Anteil Suchtgefährdeter in einem Unternehmen beträgt je nach Branche, Altersstruktur und Geschlechterverhältnis ca. 3 – 5% . Weitere 10% konsumieren Alkohol in riskanter und schädigender Weise. Die materiellen Kosten durch nachlassende Arbeitsleistung, Fehler und steigende Fehlzeiten lassen sich selbstverständlich nur annäherungsweise bestimmen. Als Orientierung können folgende beispielhafte Untersuchungsergebnisse dienen:
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Eine im Durchschnitt um 25% verminderte Leistungsfähigkeit stellte das US-amerikanischen Standford-Research-Institute bei alkoholkranken Arbeitnehmern fest.
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Schätzungen der Unfallversicherungen gehen davon aus, dass 25 – 30 % der Unfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol zu sehen sind.
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Die Krankheitstage steigen im Durchschnitt um das 2,5 fache.
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Im chronischen Stadium der Erkrankung steigt die Zahl der Krankheitstage auf über 100 im Jahr.
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Einen Mehrbedarf von 1.500,- € im Jahr pro suchtgefährdetem Mitarbeiter hat das Schweizer Institut für Suchtforschung anhand von statistischem Material aus über 1.000 Betrieben ermittelt.
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Die Summe der Kosten beträgt etwa 1,25 % der gesamten Lohn- und Gehaltszahlungen der Organisation.
Soziale Kosten
Es entstehen nicht nur materielle Schäden und Kosten. Ungelöste Alkoholprobleme sind ein dominierender Stressfaktor für die gesamte Arbeitsgruppe. Besonders belastet sind Mitarbeiter mit ständigem Kontakt zu Betroffenen, die mit ihnen zusammenarbeiten und kooperieren müssen. Vorgesetzte fühlen sich mit wenigen Ausnahmen von der Situation überfordert. Das Fortbestehen des ungelösten Problems schwächt ihre Führungsfunktion und Autorität. Das Betriebsklima, der innere Zusammenhalt und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter leiden:
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Kollegen „müssen“ die Arbeit betroffener Mitarbeiter miterledigen
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wachsender Unmut
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das Arbeitsklima verschlechtert sich
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andere möchten nicht mehr mit ihnen zusammen arbeiten
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Gefährdung der Arbeitssicherheit
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ständige Anspannung, ob “alles gut geht”
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andauernde Verletzung betrieblicher Regeln schwächt das Ansehen der Führungskraft
- wachsende Reibungsverluste
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die Guten verlassen die Abteilung bzw. das Unternehmen